Ein Mensch ist gestorben und hinterlässt eine Lücke. Der Verlust schmerzt, unabhängig, ob der Abschied leicht war und erwartet kam, oder aus dem Nichts über die Angehörigen hereinbrach. Etwas Wertvolles, Einmaliges ist zu Ende: ein Menschenleben mit Last und Lust, Erfolg und Scheitern, Liebe und Leiden. Wenn ein Mensch zuhause verstirbt und es gewünscht wird, kommen wir ins Haus, um den oder die Verstorbene zu segnen und mit einer kleinen Feier vor der Abholung aus dem Lebens-Haus zu verabschieden.
Für die Vorbereitung des Trauergottesdienstes nehmen wir uns viel Zeit. Das Leben des Verstorbenen soll gewürdigt und der Liebe Gottes anvertraut werden. Im Gespräch mit den Angehörigen darf alles ausgesprochen werden was war, das Schöne und das Belastende. Gemeinsam wird überlegt, was davon im Gottesdienst vorkommen soll und was in den Bereich der Verschwiegenheit gehört.
Die Beerdigung selbst ist ein Weg in drei Schritten: In der Kirche steht das Erinnern an den Verstorbenen im Mittelpunkt. Was das Leben erfüllt, ausgefüllt und geprägt hat, kommt angemessen zur Sprache und wird zur Hoffnungsbotschaft der Bibel in Beziehung gebracht. Die Bibel hat auch Worte für Trauer, Klage und Verlassenheit, sodass keine menschliche Empfindung verdrängt und verschwiegen werden muss. Gleichzeitig hören und reden wir auch von dem Glauben an die Auferweckung der Toten und die Liebe Gottes, die stärker ist als der Tod.
Der nächste Schritt ist der Abschied. Alle bekommen Zeit, für das Leben und die erlebte Liebe zu danken. Es gehört auch dazu, Versäumtes zu vergeben und selbst um Vergebung zu bitten. Wir beten gemeinsam für den Verstorbenen und für die Trauernden. Bei Trauerfeiern mit Urne bleiben wir für diesen Abschied in der Kirche, bei Trauerfeiern mit Sarg gehen wir dazu in die Aussegnungshalle.
Der letzte Teil verlangt dann von den Lebenden, loszulassen. Dazu gehen wir auf den Friedhof und versenken Sarg oder Urne im Grab. Im Vertrauen darauf, dass auch der Tod nicht von der Liebe Gottes trennen kann, wird der oder die Verstorbene mit Segen und Kreuzzeichen der Liebe Gottes anvertraut. Das Vaterunser und der Segen verbinden zum Schluss noch einmal die Trauernden und stärken für den weiteren Weg. Jetzt können sich alle noch einmal still verabschieden und dann den Angehörigen ihre Anteilnahme aussprechen. Bei einer Feuerbestattung verlässt das Fahrzeug mit dem Sarg hier leise den Friedhof.
Im Anschluss an den Gottesdienst gibt es oft ein Beisammensein, das traditionell Leichenschmaus genannt wird. Ein wichtiger Schritt im Trauerprozess kann sein, sich bei einem Stück Kuchen oder einer Tasse Kaffee zu stärken und zu erzählen, was einen mit dem Verstorbenen verbindet, statt gleich auseinanderzugehen. Der Diakonieverein Großgründlach bietet Angehörigen an, eine Einkehr zum Leichenschmaus im Gemeindezentrum zu organisieren. Genaueres können Sie im Pfarramt erfahren.
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Bestattung
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